Fast jeder Erwachsene quält sich mit den kleinen Zahnbakterien herum, die Karies verursachen, also Löcher in die Zähne fressen. Zahnkaries entsteht durch bakteriell erzeugte Säure, die die Zähne angreift. Die Karies-Bakterien, eine besondere Art von Streptokokken, verstoffwechseln Kohlenhydraten wie Zucker oder Stärke und erzeugen dabei ein saures Milieu, das schon wenige Minuten nach dem Essen das Maximum erreicht. Bei sauren pH-Werten um 4 - 5,5 schaffen die Karies-Bakterien es sich an die Zähne zu heften, wo sie ihre schädliche Wirkung entfalten und „Löcher“ in den Zähnen entstehen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, gibt es verschiedene Tricks. Drei haben wir nachfolgend zusammengefasst.
Unsere Tipps gegen Karies
1. Das richtige Essen
Kariesbakterien lieben Zucker. Sie essen den süßen Stoff und vermehren sich je mehr sie davon bekommen können. Nur wenige Minuten nach dem Verzehr einer zuckerhaltigen Speise steigt der Säuregehalt im Mundraum an. Ist die Speise dann noch klebrig oder wird, wie beim Trinken einer Limonade, konstant zugeführt, wird Karies umso mehr gefördert. Bleiben Speisereste lange im Mund, können Kariesbakterien sie umso besser verstoffwechseln. So können auch Brot, Müsli und Kartoffeln zu einem Kariesrisiko werden, wenn die klebrigen Reste nicht durch Zähneputzen entfernt werden.
Vorsicht ist auch bei Obst und Trockenfrüchten geboten, die nicht nur süß sind, sondern auch von Natur aus Säure enthalten. Die Zähne sollten deshalb nicht direkt nach einer Früchte-Mahlzeit geputzt werden. Erst ca. 20 Minuten später ist der Säuregehalt im Mund gesunken und der Zahnschmelz wieder gestärkt, die Zähne sind bereit geputzt zu werden. Auch ein langsam getrunkenes Glas stilles Wasser kann dabei helfen den sauren Speichel etwas zu verdünnen. Wird diese Pause nicht eingehalten, können die Borsten der Zahnbürste nicht nur Plaque, sondern auch Zahnschmelz abtragen, was das Kariesrisiko allgemein erhöht.
Ein niedriges kariogenes Potenzial weisen Speisen wie Gemüse, Fleisch und Käse auf. Sie können bedenkenlos verzehrt werden. Käse kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu: In Kombination mit kariogenen Produkten wie Brot, kann das enthaltene Calcium dabei helfen den Speichel zu neutralisieren und zu einer Remineralisierung des Zahnschmelzes führen.
2. Xylit zur Zahnpflege nach dem Essen
Neben einer regelmäßigen Zahnreinigung durch Zahnbürste und -seide spielt somit auch die Nahrung eine wichtige Rolle. Der Zuckeralkohol Xylit kann darüber hinaus die Zahnpflege unterstützen: Xylit löst sich im Mund auf und fördert dadurch die Speichel-Bildung. Speichel ist reich an Calciumphosphat, das wie das Calcium aus Käse zu einer Bildung und Härtung des Zahnschmelzes führt. Xylit fördert zudem die Einlagerung der Mineralien in den Zahnschmelz.
Der entstandene Speichel im Mundraum kann außerdem Säuren verdünnen und so den pH-Wert erhöhen. Eine schädliche Plaque-Bildung kann dadurch vermieden werden.
Bei regelmäßiger Anwendung von Xylit als Kariesschutz verändert sich zudem die Mundflora: Das Wachstum einer Streptokokken-Population mit erheblich verminderter kariogener Potenz wird durch Xylit gefördert.
Zur Kariesprophylaxe kann Xylit mehrmals am Tag eingesetzt werden. Neben Zahnpflegekaugummis, kann auch reines Xylit (z.B. 1 TL voll) nach jeder Mahlzeit im Mund aufgelöst werden.
3. Die richtige Zahnpflege vor dem Zubettgehen
Am Abend, vor dem Zubettgehen, ist die Zahnpflege besonders wichtig. Werden Plaques nicht gründlich entfernt, haben Sie über Nacht lange Zeit um Säuren zu bilden und dem Zahn zu schaden. Nach dem Zähneputzen sollte deshalb nichts mehr gegessen werden.
Neben der richtigen Zahnputz-Technik, bei der von „rot nach weiß“, also vom Zahnfleisch hin zu den Zähnen geputzt wird, ist auch der regelmäßige Einsatz der Zahnseide für die Reinigung der Zahnzwischenräume unerlässlich. Es sollte dabei nie zu viel Druck ausgeübt werden, damit weder Zahnfleisch noch Zahnschmelz Schäden davon tragen.
Bei der Wahl der Zahnpasta können Kariesgeplagte auf eine fluoridhaltige Zahncreme zurückgreifen, die das Kariesrisiko nachweislich senkt. Fluoride tragen zur Remineralisierung der Zähne bei und lagern sich wie Kalzium in den Zahnschmelz ein. Außerdem können sie in Kariesbakterien eindringen und deren Stoffwechsel stören, sodass weniger Säure produziert wird. Zusätzlich kann auch die Zahnpaste Xylit enthalten, das nicht nur süßt, sondern ebenso seine zahnpflegende Wirkung entfaltet.