Immer mehr Menschen erkennen die Gefahren von übermäßigem Zuckerverzehr und steigen auf Ersatzstoffe oder Süßungsmittel um. Diesen Trend erkennt man auch am wachsenden Markt der Zuckerersatzstoffe: Unzählige Produkte sind mit Sucralose, Aspartam oder anderen Mitteln gesüßt. Wir haben für euch mal die bekanntesten Zuckeralternativen unter die Lupe genommen und zeigen in unserem kleinen ABC, worauf im Einzelnen zu achten ist.
Zuckeralternativen: Ein Überblick
Synthetische Süßstoffe: Aspartam, Acesulfam, Cyclamat, Saccharin und Co.
In Europa sind sechs synthetische Süßstoffe zugelassen. Allerdings hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Tageshöchstmengen festgelegt, die als gesundheitlich unbedenklich gelten. Cyclamat ist in den USA sogar verboten. Künstliche Süßungsmittel haben eine bis zu 3.000 Mal stärkere Süßungskraft als Zucker und sind daher sehr beliebt in industriell gefertigten Produkten, da weniger verwendet werden muss. Über deren Nebenwirkungen wurde in den vergangenen Jahren viel diskutiert.
Natürlich ist nicht immer besser: Fruktose (Fruchtzucker), Honig, Agavendicksaft und Zuckerrübensirup
Fruktose ist in allen Früchten und in Honig enthalten. Als billiger Rohstoff in industriell gefertigten Produkten ist Fruktose allerdings ein echter Dickmacher. Vielleicht hat sich so mancher schon mal gewundert, warum man sich nach dem Verzehr von Fertigprodukten nicht satt fühlt? Eine Antwort darauf gibt der US-amerikanische Kinderarzt und Endokrinologe Robert Lustig in seinem Vortrag „Sugar: The bitter truth“: Fruktose unterdrücke das Hormon Leptin, das für das Sättigungsgefühl verantwortlich ist, so der Wissenschaftler. Man isst also weiter, obwohl der Körper eigentlich schon genug hat. Die Folge? Nicht nur, dass man sich so mehr Energie zuführt, als man benötigt, es kann außerdem zu Verdauungsstörungen kommen. Die für den Körper nicht optimale Verstoffwechselung führt weiterhin dazu, dass nur etwa 10 Prozent sinnvoll verwertet werden können und der Rest über die Leber ausgeschieden wird, was zu ähnlich gesundheitsschädlichen Reaktionen wie bei Alkoholkonsum führt. Vorsicht ist bei Lebensmitteln geboten, die mit einem geringeren Zuckergehalt werben – oftmals versteckt sich hier eine Fruktosefalle.
Zuckerrübensirup und Agavendicksaft haben einen sehr hohen Zuckeranteil und sind somit für eine kalorienarme Ernährung nicht geeignet. Dabei enthält gerade Agavendicksaft vor allem Fruktose mit all ihren Nachteilen. Zuckerrübensirup ist trotz seines höheren Mineralstoffgehaltes nur unwesentlich besser als weißer Zucker und hat einen starken Eigengeschmack.
Auswirkung auf Mensch und Natur: Saccharin und Sucralose
Sucralose ist ein Süßstoff, der etwa 600 mal so süß ist wie Zucker. Saccharin ist der älteste bekannte chemische Süßstoff. Beide Süßungsmittel werden bevorzugt zum Süßen in Fitnessprodukten oder zum Abnehmen verwendet. Neuste Studien zeigen jedoch, dass die beliebten Süßstoffe negative Folgen auf die menschliche Darmflora haben können. Noch dazu werden nicht alle Süßstoffe in Kläranlagen abgebaut und konnten bereits vor Jahren in deutschen Gewässern nachgewiesen werden.
Xylit und Erythrit – gesunde Zuckeralkohole
Viele denken bei Zucker nur an ihre Figur und vergessen dabei, dass auch die Zähne darunter leiden. Das kann man von Xylit nicht behaupten, das Gegenteil ist der Fall – es wirkt sogar gegen Karies und hat sich für Diabetiker, die häufig unter Parodontitis leiden, als optimaler Zuckerersatz bewährt. Gute Nachrichten auch für unsere Geschmacksnerven: von unangenehmem Nebengeschmack fehlt bei Xylit und Erythrit jede Spur.
Und was können die beiden natürlichen Substanzen nun kalorientechnisch? Xylit hat 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker und Erythrit ist sogar vollkommen kalorienfrei. Nicht zuletzt wird durch den Verzehr der beiden Stoffe auch die Bauchspeicheldrüse geschont, weil sie nahezu insulinunabhängig ins Blut verstoffwechselt werden. Hergestellt werden sie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Maispflanzenfasern (Xylit) und aus Maisstärke (Erythrit) – ganz ohne Gentechnik.